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DIFIS-Studie 2024/4: Migration und Sozialpolitik in historischer Perspektive

Als der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz im September 2022 vom „Sozialtourismus“ ukrainischer Flüchtlinge in die Bundesrepublik sprach, rekurrierte er auf einen Begriff, der 2013 in der Debatte um die EU-Zuwanderung aus Bulgarien und Rumänien aufgekommen war. Die abwertende Kategorisierung verweist dabei nicht nur auf den Vorwurf der „Einwanderung in unsere Sozialsysteme“,  der vermeintlichen Fluchtprozessen zugrunde liege, sondern auch auf längere historische Linien der diskursiven Bearbeitung des Zusammenhangs von Zuwanderung und der Gewährung und Inanspruchnahme sozial-staatlicher Leistungen.
Die vorliegende Studie fragt nach solchen Zusammenhängen: Wie wurde Migration sozialpolitisch bearbeitet? Erhielten Migrant*innen Zugang zu sozialen Sicherungssystemen und Leistungen oder wurden für sie neue etabliert? Wie wurden entsprechende Fragen gesellschaftlich und politisch verhandelt? Auf Basis der Auswertung vorwiegend historischer Studien sollen im Folgenden bisherige Befunde zu diesen Fragen präsentiert und Forschungslücken identifiziert werden.

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