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Trauer um Gert G. Wagner

Mit Bestürzung haben wir die Nachricht vernommen, dass der langjährige Leiter des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und ehemalige Vorsitzende des Sozialbeirats der Bundesregierung, Prof. Dr. Dr. h.c. Gert G. Wagner, plötzlich und unerwartet im Alter von 71 Jahren am 28. Januar 2024 verstorben ist.

Mit seiner Arbeit war Professor Wagner über viele Jahre die treibende Kraft beim Auf- und Ausbau der Längsschnittstudie Sozio-oekonomisches Panel (SOEP), die auch für die sozialpolitische Forschung eine maßgebliche Dateninfrastruktur darstellt. Insbesondere in der sozialpolitischen Forschung zur Alterssicherung hat er über viele Jahre wichtige Akzente gesetzt. Während seiner Zeit als Vorsitzender des Sozialbeirats der Bundesregierung engagierte sich Wagner für zukunftsorientierte Reformen in der Alterssicherung und prägte mit seiner Arbeit die Sozialpolitikforschung in erheblichem Maße. Sowohl in der „Rürup-Kommission“ wie auch in der Kommission „Verlässlicher Generationenvertrag“ brachte er seine wissenschaftliche Expertise im Feld der Alterssicherung politikberatend ein.

Bis 2018 war Wagner als Professor an verschiedenen Universitäten tätig; er lehrte und forschte an der Technischen Universität Berlin, zuvor an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder und an der Ruhr-Universität Bochum. 1989 übernahm er den Aufbau des SOEP am DIW.

2007 erhielt Professor Wagner das Verdienstkreuz am Bande vom ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler, 2018 zeichnete ihn Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland aus. Die Universität zu Köln verlieh ihm für seine wissenschaftlichen Leistungen die Ehrendoktorwürde.

Wir sind dankbar, einen so passionierten Wissenschaftler erlebt zu haben, der mit seinem Wirken einen wichtigen Beitrag zur deutschen Sozialpolitikforschung leistete.

Für das Deutsche Institut für Interdisziplinäre Sozialpolitikforschung

Prof. Dr. Ute Klammer und Prof. Dr. Frank Nullmeier

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