Forschungsfeld 1: Sozialpolitik und ökologische Nachhaltigkeit

Forschungsinteresse

Das 21. Jahrhundert ist durch eine tiefgreifende Veränderung und zunehmende Wechselhaftigkeit der natürlichen Umwelt gekennzeichnet. Dies stellt auch den heutigen Sozialstaat vor Herausforderungen, der in einer Zeit stabiler Umweltbedingungen und zugleich auf der Möglichkeit beständiger ökologischer Landnahme erbaut wurde.

Globale Umweltveränderungen, wie die Klimakrise, schaffen neue soziale Risiken und verstärken bestehende soziale Schieflagen. Zugleich fordert die ökologische Transformation auch Anpassungsleistungen der Gesellschaft, einschließlich der sozialen Sicherungssysteme. Indem Sozialpolitik eine sozial-ökologisch integrierte Perspektive auf diese Veränderungen einnimmt, kann sie den Herausforderungen begegnen und Lösungen dafür entwickeln.

Drei grundlegende Forschungsperspektiven können unterschieden werden: 1) Die Wirkungen von Umweltpolitik auf soziale Ziele. 2) Die Auswirkungen und Gestaltungsoptionen von Sozialpolitik zur Förderung von umweltpolitischen Zielen. 3) Die integrierte Entwicklung nachhaltiger Sozialpolitik und sozial-ökologischer Instrumente.

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Forschungsfragen

  • Inwiefern lässt sich ein ökologisch bedingter Paradigmenwandel in der Sozialpolitik beobachten?
  • Welche ökologisch-sozialen Politikinstrumente gibt es, welche werden diskutiert, welche sind noch zu entwickeln? Wie steht es um ihre politische Umsetzbarkeit?
  • Welche sozialen und arbeitsrelevanten Implikationen gehen mit ökologischen Transformationsprozessen einher und welche sozial-  und arbeitspolitischen  Instrumente sind geeignet, um  die  ökologischen  Transformationsprozesse  zu ermöglichen und voranzutreiben?
  • Welche Änderungen und Stabilisierungsoptionen ergeben sich für soziale Sicherungssysteme durch den Umstieg von einem wachstumsabhängigen Wirtschaftssystem, das durch beständige Steigerung von Material- und Energieverbrauch gekennzeichnet ist, hin zu einem energie und ressourcenleichten System?
  • Welche umweltbezogenen sozialen Risiken entstehen durch den Klimawandel und wie lassen sie sich systematisieren? Wie reagieren unterschiedliche nationale Sicherungssysteme auf die verstärkte Prävalenz umweltbezogener Sozialrisiken?

Aktuelles Kernteam

Dr. Katharina Bohnenberger, Forschungsfeldkoordinatorin (DIFIS, Universität Bremen)
Julia Cremer, wissenschaftliche Mitarbeiterin (DIFIS, Universität Bremen)
Prof. Dr. Pia Annika Lange, DIFIS-Fellow (Universität Bremen)
Dr. Steffen Lange, assoziiertes Mitglied (Universität Siegen)
Prof. Dr. Katharina Zimmermann, DIFIS-Fellow (Universität Hamburg)

Aktivitäten

DIFIS-Veranstaltungen


Kooperationsveranstaltungen


DIFIS-Publikationen

Transfer: Präsentationen in politiknahen Kontexten


Transfer: Präsentationen in öffentlichkeitsorientierten Kontexten



Medienbeiträge


Internationale Vernetzungsaktivitäten

  • Katharina Zimmermann und Katharina Bohnenberger sind im Board des Sustainable Welfare & Eco-Social Policy Network und beteiligen sich dabei in vielfältiger Weise an der Internationalisierung der Forschung in dem Feld und des Fachaustausch, auch mit internationalen Praxisakteuren, z.B. durch einen regelmäßig erscheinenden Newsletter und die Etabilierung von Country Representatives, auch über Europa hinaus.
  • Durchführung eines Villa-Vigoni Gesprächs zum Thema „Zwischen Legitimierung und Implementierung sozial-ökologischer Transformationspolitiken in Europa: Deutsch-italienischer Dialog zur Integration sozialwissenschaftlicher Perspektiven“ (Organisation Katharina Zimmermann mit Paolo Graziano; Katharina Bohnenberger und Julia Cremer als Teilnehmerinnen)

Wissenschaftliche Publikationen und Präsentationen in forschungsnahen Kontexten sind hier abrufbar.