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DIFIS-Studie 2023/2: Ausgewählte Rentenpläne des Koalitionsvertrags 2021 im Spiegel erster Reaktionen
Der demografische Wandel stellt die Finanzierung der gesetzlichen Rentenversicherung und damit auch die öffentlichen Finanzen vor große Herausforderungen, für die im Koalitionsvertrag 2021 verschiedene Reformvorhaben bezüglich der Altersvorsorge vorgestellt werden. Besonderes Augenmerk wird auf zwei ausgewählte rentenpolitische Reformvorhaben gelegt, die sowohl die gesetzliche als auch die private Altersvorsorge betreffen: zum einen den Einstieg der gesetzlichen Rentenversicherung in die partielle Kapitaldeckung und zum anderen den Prüfauftrag für eine grundlegende Reform der privaten Altersvorsorge durch das Angebot eines öffentlich verantworteten Fonds mit einem effektiven und kostengünstigen Angebot mit Abwahlmöglichkeit. Es zeigt sich, dass der Koalitionsvertrag für diese Reformvorhaben an etlichen Stellen ausfüllungsbedürftig und auslegungsfähig ist. Erste konkretere Vorschläge aus den zuständigen Ministerien werden in Politik und Fachwelt äußerst kontrovers diskutiert. Ergänzend dazu wird in dieser Studie unterstrichen, dass einerseits auch an anderen rentenpolitischen Stellschrauben gedreht werden muss. Andererseits lohnt zur Erreichung des politisch gewünschten Ziels einer umfassenderen und verbindlicher organisierten kapitalgedeckten Altersvorsorge neben dem Verweis auf das Modell eines Staatsfonds auch ein Blick in die verhaltensökonomische Forschung.
zurück zur ÜbersichtMarlene Haupt und Sandra Zimmermann: DIFIS-Studie 2023/2: Ausgewählte Rentenpläne des Koalitionsvertrags 2021 im Spiegel erster Reaktionen
Professorin für Sozialwirtschaft und Sozialpolitik an der Hochschule Ravensburg-Weingarten (RWU)
Forschungsfeldleiterin International Social Policy des Wirtschaftsforschungsinstituts WifOR