Veranstaltung
Hot Topic "Digitalisierung der Sozialverwaltung & bürgerfreundlicher Sozialstaat – Wo hakt es?"
12.12.2024
14:00-15:45 Uhr, online
Die Digitalisierung der Sozialverwaltung wird häufig mit dem politischen Ziel der Entlastung verbunden – einer Entlastung für Bürger*innen, denen der Zugang zu Sozialstaatsleistungen durch digitale Lösungen erleichtert werden soll, sowie für die öffentliche Verwaltung, die angesichts des demographischen Wandels und des Fachkräftemangels an ihre Kapazitätsgrenzen stößt.
In den vergangenen Jahren hat der Bund erhebliche Mittel für die Digitalisierung der Sozialverwaltung bereitgestellt und in die Entwicklung von Portal- und Plattformlösungen investiert. Ein wichtiges Beispiel ist das Onlinezugangsgesetz (OZG), das als eines der umfassendsten Verwaltungsmodernisierungsprogramme der letzten Jahrzehnte gilt. Das OZG verpflichtet die Kommunen, die in vielen Bereichen des Sozialstaats die Hauptverantwortung für die Verwaltung sozialstaatlicher Programme und Maßnahmen tragen, digitale Zugänge für Bürger*innen anzubieten.
Dabei haben die Kommunen zwei Optionen: sie können eigene Dienste umsetzen, oder die Dienste, die mit dem Geld von Bund und Ländern entwickelt wurden, nachnutzen bzw. anbinden. Das föderale Mehrebenen-System, das die Regeln der Zusammenarbeit von Bund, Länder und Kommunen bestimmt, ist allerdings voller Hürden und Herausforderungen für die Akteure vor Ort. In der öffentlichen politischen Debatte werden diese Schwierigkeiten oft übersehen, was dazu geführt hat, dass das OZG als gescheitert gilt und als weiterer Beleg für die „digitale Rückständigkeit“ Deutschlands angeführt wird.
Vor diesem Hintergrund wollen wir im Rahmen eines DIFIS Hot Topic zum Thema Digitalisierung der Sozialverwaltung & bürgerfreundlicher Sozialstaat – Wo hakt es? die Perspektive der Kommunen bei der Umsetzung von Digitalisierungsmaßnahmen diskutieren. Aktueller Anlass ist das Positionspapier der Arbeits- und Sozialministerkonferenz, das sich auch mit Fragen der Digitalisierung in der Sozialverwaltung befasst. Vier Experten aus Wissenschaft und Praxis erläutern, warum die Lage der Kommunen bei der Digitalisierung ein ‚Hot Topic‘ ist und welche Schritte erforderlich sind, um die Digitalisierung der Sozialverwaltung voranzutreiben und den Weg zu einem bürgerfreundlicheren Sozialstaat zu ebnen, der sowohl Bürger*innen als auch der öffentlichen Verwaltung Entlastung bietet.
Die Kurzimpulse erfolgen durch:
- Thomas Weber, Chief Digital Officer (CDO) Main-Kinzig-Kreis
- David Wilkskamp, Referent für Digitalisierung im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen
- Philipp Richter, Referent im Ministerium des Innern und für Kommunales des Landes Brandenburg, verantwortlich für die Koordinierung, Planung und Monitoring der bundesweiten Federführung Brandenburgs im OZG Themenfeld "Ein- und Auswanderung"
- Marc Groß, Vertreter des Vorstands der KGSt, Leiter der KGSt-Programmbereiche
Die Diskussion wird moderiert durch Prof. Dr. Tanja Klenk (Helmut-Schmidt-Universität Hamburg).
Wir laden Sie herzlich ein, am Hot Topic teilzunehmen. Die Veranstaltung findet am 12. Dezember 2024 von 14:00 bis 15:45 Uhr via Zoom statt. Wir bitten Sie, sich unter diesem Link möglichst bis zum 5. Dezember anzumelden. Mit der Anmeldebestätigung werden wir Ihnen den Teilnahmelink bereitstellen.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Ihr DIFIS-Team
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