sozialpolitikblog
Drei Schraubgläser sind mit Cent-Stücken gefüllt.
Simone Scherger, 02.06.2022

Mind the gap – die geschlechtsbezogene Rentenlücke: Ursachen und politische Maßnahmen

Zwischen den Renten von Frauen und von Männern klafft eine deutliche Lücke. Im Jahr 2019 erhielten westdeutsche Frauen über alle Säulen der Altersabsicherung (gesetzlich, betrieblich, privat) hinweg 55 Prozent weniger Renteneinkommen als westdeutsche Männer, in Ostdeutschland betrug diese Lücke nur 23 Prozent (Hobler et al. 2021).


Betrachtet man ausschließlich gesetzliche Altersrenten, bei denen die geschlechtsbezogene Rentenlücke (gender pension gap) durch die leistungssteigernde Anerkennung von Sorgearbeiten deutlicher abgemildert wird, empfingen westdeutsche Frauen im Jahr 2020 knapp 40 Prozent weniger Rente als Männer, ostdeutsche 17 Prozent weniger. Bezieht man nur Rentenneuzugänge ein, betrug die Rentenlücke knapp 35 Prozent (Westdeutschland) bzw. 6 Prozent (Ostdeutschland) (eigene Berechnungen mit Deutsche Rentenversicherung 2021: S. 34-37 und 52-55). Wie an den Rentenneuzugängen deutlich wird, verringert sich die Rentenlücke zwar, allerdings ist sie besonders in Westdeutschland weiterhin beträchtlich. In Ostdeutschland ist dagegen ihr Verschwinden absehbar – was allerdings nicht nur an den höheren Renten der ostdeutschen Frauen liegt, die relativ kontinuierliche Erwerbsverläufe aufweisen, sondern auch an den sinkenden Renten der ostdeutschen Männer.


Der direkte Schluss von individuellen Rentensprüchen auf Armut verbietet sich zwar, da es weitere Einkommensquellen im Alter gibt und Armut auf Haushaltsebene gemessen wird, also unter Einbezug des Einkommens etwa eines Partners. Dennoch stellen geringe individuelle Rentenansprüche ein Problem dar. Neben der erhöhten Armutswahrscheinlichkeit, die sich in höheren Armutsquoten bei älteren Frauen niederschlägt, bedeuten geringere eigene Rentenansprüche zudem, dass Frauen häufig finanziell von ihren Ehepartnern abhängig sind. Neben angemessen hohen wären also auch eigenständige, also unabhängige eigene Renteneinkommen von Frauen erstrebenswert.

Erwerbsverläufe von Frauen: diskontinuierlich und geringer bezahlt

Die Ursachen für die in Deutschland im europäischen Vergleich sehr große Lücke zwischen den Renten von Frauen und denjenigen von Männern sind in den unterschiedlichen Erwerbsbiographien von Frauen und Männern ebenso zu finden wie in den institutionellen Merkmalen des deutschen Rentensystems. Dieses zeichnet sich dadurch aus, dass Rentenansprüche sehr eng an Erwerbstätigkeit geknüpft sind – aus durchgängigen Erwerbsbiographien in (sozialversicherungspflichtiger) Beschäftigung mit hohen Einkommen resultieren auch hohe Altersrenten. Die Erwerbsverläufe von Frauen, insbesondere Müttern, folgen diesem Normalmodell meist nicht oder in geringerem Maße, was Nachteile für ihre Alterssicherung hat.


Mit dem in Deutschland lange vorherrschenden Familienmodell des männlichen Allein- oder Haupternährers sind bzw. waren vor allem Frauen für Familienaufgaben zuständig – hier zeichnet sich ein allmählicher Wandel ab. Im Falle der Elternschaft sind also erstens sie es, die ihre Erwerbstätigkeit unterbrechen. Die lückenhaften Erwerbsbiographien gehen mit weniger Beitragsjahren in der Altersvorsorge sowie einer flacheren Lohnentwicklung über den Lebenslauf einher. Frauen sind zweitens besonders nach einer familienbedingten Unterbrechung häufig nur in Teilzeit tätig. Ihre Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung sind deswegen geringer oder sie leisten erst gar keine, wie bei Minijobs. Drittens gehen Frauen im deutschen, stark nach Geschlecht segregierten Arbeitsmarkt oft Berufen nach, die schlechter entgolten werden als typische Männerberufe, und in denen betriebliche Alterssicherung weniger weit verbreitet ist. Auch das schmälert die für die Altersvorsorge geleisteten Beiträge.


Dies alles wird bei Weitem nicht dadurch ausgeglichen, dass in der gesetzlichen Rentenversicherung Erziehungs- und Pflegeaufgaben teilweise anerkannt werden und rentensteigernd wirken, etwa durch Entgeltpunkte für Erziehung und privat geleistete Pflege. Immerhin hat die Erwerbsbeteiligung von Frauen in den letzten Jahrzehnten stetig zugenommen und die geschlechtsbezogene Rentenlücke ist dementsprechend kleiner geworden. Einige der Veränderungen, die seit der Jahrtausendwende im deutschen Rentensystem vorgenommen wurden, befördern die Ungleichheit der Renten zwischen Männern und Frauen jedoch eher: Der Wert der mit den genannten Anerkennungsmechanismen ausgestatteten gesetzlichen Rente ist durch dämpfende Faktoren in der Rentenformel gesunken; gleichzeitig gibt es in der privaten und betrieblichen Altersvorsorge, deren Bedeutung mit staatlicher Unterstützung wächst, keine solchen Anerkennungsmechanismen. Der gleichzeitig erfolgte Ausbau der Anerkennung von Erziehungs- und Pflegezeiten in der Rente wird dadurch in seiner Wirkung eingeschränkt.

Gerechtere Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit

Die oft geringen Renten von Frauen im Vergleich zu Männern sind ungerecht, weil sie auf die systematische Benachteiligung von Frauen im Erwerbs- und Sozialsystem zurückzuführen sind und die familiale (Sorge-)Arbeit von Frauen, die gesellschaftlich unverzichtbar ist, bestrafen bzw. in nicht genügendem Maße anerkennen. Ansätze zu Veränderungen sind – den erwähnten Ursachen entsprechend – sowohl im Rentensystem als auch auf dem Arbeitsmarkt zu suchen. Die Hinterbliebenenrente, mit der nach dem Tod eines Ehepartners ein Teil von dessen Rente an die überlebende Partnerin weitergezahlt wird (und auch umgekehrt), ist zwar vor allem für derzeitige Rentnerinnen (und zum Teil auch Rentner) ein zentraler Baustein ihrer Absicherung. Sie ist aber keine eigenständige und unabhängige Leistung.


Alternativ zur Hinterbliebenenrente ermöglicht es das bisher freiwillige und kaum genutzte Rentensplitting, die Rentenansprüche von Ehepartner*innen, ähnlich wie beim Versorgungsausgleich nach Scheidung, vorab zu Lebzeiten aufzuteilen. Das Rentensplitting ist aber umstritten, da es unter derzeitigen Bedingungen zu fragwürdigen Ergebnissen führt und die existierenden Hinterbliebenenrenten in vielen Konstellationen unterm Strich höher sind. Ähnliches gilt für die 2021 eingeführte „Grundrente“, die einen kompliziert berechneten Rentenzuschlag für Personen mit langen Versicherungszeiten und -beiträgen darstellt. Tatsächlich profitieren viele Frauen von dem mit durchschnittlich 75 € nicht sehr üppigen Rentenzuschlag. Wegen der strengen Bezugsbedingungen (Beitragszeiten, Mindestschwellen der Beiträge) sowie der den Partner einbeziehenden Einkommensprüfung sind aber viele Frauen von der Leistung ausgeschlossen, nämlich diejenigen mit sehr langen Unterbrechungen, vielen Jahren in Minijobs und gut verdienenden Partnern.


Um die geschlechtsbezogene Rentenlücke weiter zu verringern, müsste also vermutlich weniger an den Symptomen, sondern den Ursachen des Problems angesetzt werden – der Arbeitsmarktbeteiligung von Frauen. Eine aufschlussreiche Simulationsstudie (Frommert/Lizon 2017) zeigt, dass die derzeitige Anerkennung von privat geleisteter Erziehungs- und Pflegearbeit im deutschen Rentensystem durchaus mit derjenigen in skandinavischen Ländern mithalten könnte – wenn deutsche Frauen nach kürzeren familienbedingten Unterbrechungen zügig auf den Arbeitsmarkt zurückkehrten und danach eine begrenzte Zeit in „guter“ Teilzeit (von etwa 75 Prozent) arbeiten würden. Dies ist aber bisher oft nicht der Fall.


Über die Arbeitsmarktbeteiligung von Frauen zu sprechen, heißt gleichzeitig, von der Beteiligung der Männer an Sorgearbeiten nicht zu schweigen. Zwar können und sollten Infrastrukturen zur Pflege und Kindererziehung in Quantität und Qualität weiter ausgebaut werden. Eine völlige Auslagerung von Sorgearbeiten aus der Familie ist aber nicht realistisch und erstrebenswert. Frauen müssen durchgängigere Erwerbsverläufe mit höherem Erwerbsumfang und in besser bezahlten Positionen ermöglicht werden – und gleichzeitig sollten unbezahlt geleistete Sorgearbeiten und das mit ihnen verbundene Erwerbsrisiko auf viele, auch männliche Schultern verteilt werden. Erst dann wird das Verschwinden der geschlechtsbezogenen Rentenlücke in greifbare Nähe rücken.

Literatur

Deutsche Rentenversicherung (2021): Rentenversicherung in Zahlen 2021. Berlin: Deutsche Rentenversicherung Bund.


Frommert, Dina; Lizon, Marcel (2017) Teilzeitarbeit neben Kindererziehung – Auswirkungen auf die gesetzliche Rente. Deutsche Rentenversicherung, 72(3): 273-291.


Hobler, Dietmar; Pfahl, Svenja; Schubert, Lisa (2021): Gender Pension Gap bei eigenen Alterssicherungsleistungen 1992–2019. WSI GenderDatenPortal.
https://www.wsi.de/data/wsi_gdp_2021-04-06_EK-PensionGap-01.pdf (Zugriff 17. Dezember 2021).


Simone Scherger 2022, Mind the gap – die geschlechtsbezogene Rentenlücke: Ursachen und politische Maßnahmen, in: sozialpolitikblog, 02.06.2022, https://difis.org/blog/?blog=1

Zurück zur Übersicht

Weitere Beiträge zum Thema

In einem Park sitzen Menschen unterschiedlichen Alters auf Bänken. Menschen mit Kinderwagen gehen vorbei. Alle sind aus der Ferne von hinten zu sehen.
Gerhard Bäcker, 13.03.2024
Was bringt das Rentenpaket II?
Die Bundesregierung hat sich auf eine Stabilisierung des Rentenniveaus geeinigt. Keine Selbstverständlichkeit, sagt Gerhard Bäcker, Senior Professor am Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen im Interview. Auch die Folgen des Generationenkapitals und der Beitragserhöhung schätzt er im Gespräch mit sozialpolitikblog ein.
weiterlesen
Beine zweier Personen, eine erwachsen, eine im Kindesalter, mit Gummistiefeln bekleidet in einer Pfütze springend.
Christian Gräfe, 22.02.2024
Familienleben im Grundsicherungsbezug
Familien, die mit dem Existenzminimum leben, begegnen im Alltag vielen Zwängen und erleben kritische Lebensphasen. Eine qualitative Studie beleuchtet die Lebenswelten von Familien in der Mindestsicherung und deren Strategien, Armutslagen zu verarbeiten. Fachkräfte in Jobcentern beeinflussen die Lebenssituation von Familien und müssen sich auf die Lebensumstände der Familien einstellen.
weiterlesen
Ein Schrottplatz aus der Vogelperspektive
Ayodeji Stephen Akinnimi, 02.02.2024
Ohne Bleibeperspektive: Asylbewerber*innen aus Nigeria und Ghana suchen ihren Weg auf dem deutschen Arbeitsmarkt
Der Zugang von Migrant*innen zum Arbeitsmarkt wird durch ihren rechtlichen Status bestimmt. Wer keine Bleibeperspektive hat, ist auf den informellen Arbeitsmarkt angewiesen. Ohne soziale Absicherung, aber als Teil der globalen Erwerbsbevölkerung. Ethnographische Feldforschung verdeutlicht, dass es an der Zeit ist, diese Realität anzuerkennen.
weiterlesen
Buchcover von "Sozialrecht nach 1945" von Eberhard Eichenhofer
Tim Deeken, Jannis Hergesell, 18.01.2024
Wider die These vom Niedergang des Sozialstaats
Mit „Deutsches Sozialrecht nach 1945“ legt Eberhard Eichenhofer einen Rückblick auf die Geschichte des deutschen Sozialrechts vor, die interdisziplinär anschlussfähig ist. Zudem er wirft einen Blick nach vorn: Wie bleibt der Sozialstaat angesichts der Notwendigkeit einer Transformation reformfähig? Jannis Hergesell und Tim Deeken vom Forschungsnetzwerk Alterssicherung (FNA) haben das Buch gelesen und rezensiert.
weiterlesen
Strickzeug aus bunter Wolle als Sinnbild für die Verwobenheit sozialer Kategorien aus intersektionaler Perspektive.
Katrin Menke, 30.11.2023
Intersektionale Sozialpolitik? Eine überfällige Perspektiverweiterung
Der Sozialstaat fängt soziale Ungleichheiten nicht nur ab, sondern bringt auch selbst welche hervor. Während feministische Perspektiven auf genderbezogene Ungleichheiten längst Teil sozialpolitischer Debatten und Analysen sind, steht ein intersektionaler Blick auf Sozialpolitik in Deutschland noch am Anfang. Ein Plädoyer für mehr Komplexität und Diversität.
weiterlesen
Mehrere leicht geöffnete Bücher in der Draufsicht fotografiert.
Wolfgang Schroeder, 16.11.2023
Weiter so für die Weiterbildung?
Der Bundestag hat ein Gesetz für die Reform der Weiterbildung beschlossen. Was sich dadurch für Betriebe und Beschäftigte verändert, was Interessenverbände an dem Gesetz kritisieren und ob die Reform Weiterbildung nachhaltig stärkt, diskutiert Prof. Dr. Wolfgang Schroeder von der Universität Kassel.
weiterlesen
Eine Person hält ein Schild auf einer Demonstration mit der Aufschrift: "Protect safe legal abortion", zu Deutsch "Schützt sicheren und legalen Schwangerschaftsabbruch"
Hannah Zagel, 26.10.2023
(Keine) Kinder kriegen: Wie Staaten Reproduktion regulieren
Familienplanung wird häufig als Privatsache angesehen. Doch Prozesse um das Planen oder Vermeiden, Durchleben oder Beenden von Zeugung und Schwangerschaft werden staatlich gesteuert und sind politisch umkämpft. Dr. Hannah Zagel vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung über Reproduktion als Politikfeld und eine neue, internationale Datenbank.
weiterlesen
Eine Person steht im Dunkeln und leuchtet mit einer Taschenlampe Richtung Kamera.
Magdalena Senn, Jan Sieveking, 19.10.2023
Kaum Nachhaltigkeit und Transparenz bei der VBL
Die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) ist mit etwa fünf Millionen Versicherten die größte Zusatzversorgungskasse Deutschlands. Wo sie das Geld anlegt, bleibt weitgehend ihr Geheimnis. Magdalena Senn und Jan Sieveking von der Bürgerbewegung Finanzwende schreiben über Defizite der VBL in Sachen Nachhaltigkeit und die Gefahren für die sozial-ökologische Transformation.
weiterlesen
Zwei Hände umfassen sorgend die Hand einer anderen Person.
sozialpolitikblog-Gespräch 12.10.2023
„Die Lebenswirklichkeit pflegender Angehöriger ernst nehmen“
Wer Familienmitglieder oder Freund*innen pflegt, trägt hohe finanzielle und berufliche Kosten, sagt Dr. Ulrike Ehrlich vom Deutschen Zentrum für Alters­fragen. Im Interview mit sozialpolitikblog spricht sie über den Vereinbarkeits­konflikt zwischen Erwerbs­arbeit und Pflege und welche Maß­nahmen Pflegende in Zukunft unterstützen können.
weiterlesen
Ein Schriftzug in weißem Neonlicht mit dem Titel "Enjoy today" leuchtet in weiß vor einem dunklen Hintergrund.
Alexandra Manske, 21.09.2023
Und ewig grüßt das Murmeltier? Die Reform der Altersabsicherung von Selbstständigen
Viele Selbstständige sorgen nicht für das Alter vor. Die Ampel-Koalition plant, mehr von ihnen zur Einzahlung in die Rentenversicherung zu verpflichten. Ob das Reformvorhaben Potential hat, die Altersvorsorge für Selbstständige zu verbessern, analysiert Dr. habil. Alexandra Manske von der Universität Hamburg.
weiterlesen
Drei Personen hängen in Schutzkleidern an Seilen an einem gläsernen Hochhaus und putzen die Fenster.
Frederic Hüttenhoff, 20.07.2023
Die Mindestlohnerhöhung hilft den Betroffenen nicht
Die letzte Anpassung des Mindest­lohns fiel mit 82 Cent gering aus. Einen angemessenen Mindest­schutz für Beschäftigte bietet der Mindest­lohn bis heute nicht. Eine neue EU-Richtlinie könnte für erneute Dynamik sorgen, schreibt Frederic Hüttenhoff vom IAQ.
weiterlesen
Eine Person mit einer Landkarte in den Händen steht auf einer Serpentinenstraße zwischen grünen Wiesen, die am Meer mündet.
sozialpolitikblog-Gespräch 06.07.2023
"Alterssicherung braucht empirische Forschung"
Dr. Dina Frommert hat am 1. Juli 2023 die Leitung der Abteilung Forschung und Entwicklung bei der Deutschen Rentenversicherung Bund übernommen. Im sozialpolitikblog-Gespräch äußert sie sich zu kurz- und langfristigen Herausforderungen für die Gesetzliche Rentenversicherung sowie Forschungsförderung und eigener Forschung.
weiterlesen
An einer hellen Steinwand hängt ein Glasschild mit der blauen Aufschrift "Deutsche Rentenversicherung". Links neben der Schrift ist ein Zeichen in Form von zwei Sprechblasen in gelb und blau.
sozialpolitikblog-Gespräch 01.06.2023
Das FNA - engagierte Forschungsförderung zu Fragen der Alterssicherung
Das Forschungsnetzwerk Alterssicherung (FNA) der Deutschen Rentenversicherung feierte 2021 sein 20-jähriges Jubiläum. Brigitte L. Loose ist die Leiterin des FNA und spricht über die Entstehung des Netzwerks, seine Rolle in der Sozialpolitikforschung, beteiligte Forschungsdisziplinen und Zukunftsperspektiven.
weiterlesen

Magnus Brosig, Florian Blank, 27.04.2023
Gute Renten durch Kapitaldeckung?
Die Regierungskoalition hat sich mehrere rentenpolitische Projekte ins Aufgabenheft geschrieben. Einerseits soll das Leistungsniveau der umlagefinanzierten gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) dauerhaft stabilisiert, andererseits die kapitalgedeckte Vorsorge reformiert werden. Diese Vorhaben werden von Magnus Brosig und Florian Blank diskutiert.
weiterlesen
Ein älterer Arbeiter mit Schutzkleidung und gelbem Schutzhelm arbeitet an einer Metallschneidemaschine in einer Halle.
Oliver Stettes, 13.04.2023
Wegfall der Hinzuverdienst­grenzen
Wer das gesetzliche Renten­eintritts­alter erreicht, kann seit dem 1. Januar 2023 ein Erwerbs­einkommen in unbegrenzter Höhe beziehen. Welchen Beitrag kann der Wegfall der Hinzuverdienst­grenzen auch bei frühzeitigem Renten­bezug zur Fachkräfte­sicherung leisten? Dieser zentralen Frage geht der Blogbeitrag nach.
weiterlesen
Eine Darstellung des Lebenszyklus in schwarzweiß durch ein Baby, einem kleinen Jungen, einem Mann mit Aktentasche und Telefon und einem alten Mann mit Gehstock und Hut.
sozialpolitikblog-Gespräch 16.02.2023
Späte Freiheit
"Das Älterwerden ist für viele angstbesetzt. Aber wir sollten auch an die positiven Seiten des Alters denken: an Gelassenheit, späte Freiheit, möglicherweise auch an die Weiterentwicklung in Richtung Weisheit." Im sozialpolitikblog-Gespräch berichtet Clemens Tesch-Römer aus der Alternsforschung, von Befunden des deutschen Alterssurvey und beleuchtet drängende Forschungsfragen.
weiterlesen
Unzählige Kärtchen mit der Aufschrift "Option" in verschiedenen Variationen bilden einen Kreislauf.
Julia Bringmann, 28.07.2022
„Atmende Lebensläufe“ – mehr Zeit zum richtigen Zeitpunkt
Weg von der männlich konnotierten Norm des dreigeteilten Lebenslaufs ohne Erwerbsunterbrechungen hin zu einer selbstbestimmten und sozialverträglichen Gestaltung des Berufslebens: es gibt gute Gründe für einen Paradigmenwechsel in der Sozialpolitik. Was würde es brauchen, zeitlich und finanziell, um das für alle Bürger*innen möglich zu machen?
weiterlesen
Auf einem hellblauen Hintergrund steht die schwarze Aufschrift "Thank you nurses". Drum herum liegen rote Herzen aus Pappe und Schokolade.
Heinz Rothgang, 21.07.2022
Der (Stellen-)Wert der Pflege
Pflege geht uns alle an. Jeder kann bereits morgen auf Krankenhausbehandlung angewiesen sein, und zwei von drei Männern sowie vier von fünf Frauen werden in ihrem Leben pflegebedürftig werden. Aber schlägt sich das auch in einer entsprechenden Wertschätzung nieder? Und ist die Gesellschaft bereit, das zu tun, was getan werden muss, um gute Pflege in Zukunft sicherzustellen?
weiterlesen
Ein rotes Graffiti an einer hellen Wand zeigt den Schriftzug "Streik!" und eine erhobene Faust.
Eva Kocher, 02.06.2022
Das Streikrecht auf der Suche nach einer neuen Wirklichkeit
Deutschland ist ein streikarmes Land. Und trotzdem wird das deutsche Arbeits- und Wirtschaftssystem ganz wesentlich durch die Potenzialität des Streiks und damit durch das Arbeitskampfrecht mitkonstituiert. Das Streikrecht bestimmt nicht nur wesentliche Funktionsbedingungen eines funktionierenden Tarifvertragssystems.
weiterlesen